„Rücksetzer statt Sell-off“ fasst Joachim Goldberg die Kursbewegung der zurückliegenden Woche zusammen, welche die Anleger aber zu Gewinnmitnahmen genutzt hätten. Mit 17 Prozent Zuwachs im Bullenlager der Profis und 14 Prozent geschlossenen Short-Engagements steht der Sentiment-Index dieser Anlegergruppe auf -7 Punkten. Von den Privatanlegern sind 10 Prozent von der Bärenseite weg, weshalb deren Sentiment-Index jetzt bei +1 Punkt steht. Der Verhaltensökonom wertet beide Stimmungslagen als relativ neutral.
Die Anleger seien bemerkenswert agil, bei einer etwas schwierigeren Ausgangslage aus verhaltenstechnischer Sicht. An der Oberseite sei jetzt zwischen 16.150 und 16.200 mit Aktienverkäufen zu rechnen und an der Unterseite fehle nun einiges an Nachfragepotential. Ab 15.500/15.550 Punkten läge jetzt die stützende Grenze.
Große Risikoaversion treibt nach Ansicht von Joachim Goldberg fast ein Sechstel der professionellen Investoren aus Aktien auf die Short-Seiten. Obwohl sich die Skepsis in den vergangenen Monaten nicht ausgezahlt hat. Der hohe Pessimismus könnte dem Markt nützen.
Trotz der gefühlten Sommerpause und einem trägen Markt sind überraschend viele Profis in deutsche Bluechips eingestiegen. Was den Markt aber nach Bewertung von Goldberg kaum belastet.
Obgleich der
DAX während der vergangenen Tage eine vergleichsweise lustlose Serie von
Handelssitzungen produzierte, gab es dennoch bemerkenswerte Stimmungswechsel.
Emotionen machen Märkte: Die Börse Frankfurt erhebt jeden Mittwoch die Markterwartungen aktiver Investoren und lässt die Ergebnisse vom renommierten Behavioral Finance-Analysten Joachim Goldberg, interpretieren. Die Analyse wird jetzt auch als Podcast veröffentlicht.
Während die Profis passiv bleiben (oder in Urlaub sind), setzen private Anleger aktiv auf fallende Preise. Was das für den Markt bedeutet, weiß Joachim Goldberg.